Am 17. Juli um 20 Uhr präsentiert das Ensemble von Amata (vorher: IntensivTheater) einen Konzert-Stream aus dem Grand Hotel am Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken. Gefördert wurde das Projekt vom Fonds Darstellende Künste und von Kultur.Gemeinschaften im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

IntensivTheater hat seit seiner Umwandlung in Amata im letzten Jahr bereits mehrere Pandemie-konforme Projekte realisiert. „Not macht erfinderisch“, erzählt der Geschäftsführer des Kreativunternehmens, Tim Ganter. „Und die Not war groß, wir mussten viel improvisieren und Wege suchen, uns trotz allem produktiv auszuleben und angepasste Gestaltungsformen zu finden“. Das Team um Ganter hat im letzten Jahr 24 Kulturstreams mit über 100 Künstlern auf die digitale Bühne gebracht und die Plattform AmataWiki zur Vernetzung von Kulturschaffenden und Kulturfans ins Leben gerufen.

Und nun, auf dem Höhepunkt des digitalen Schaffens, hat sich das Ensemble auf seine Anfänge 2016 zurückbesonnen: Mit der Musik der Erfolgsproduktion „Jesus Christ Superstar“ haben sich die jungen Künstler einige Tage lang im Victor’s Residenz-Hotel am Deutsch-Französischen Garten eingecheckt, um endlich wieder gemeinsam zu musizieren – mit den gebotenen räumlichen Abständen, versteht sich. „Drehorte waren einige der wunderschönen Zimmer und Suiten, die Lobby, das Restaurant und die Lounge. Dabei haben wir uns pudelwohl gefühlt, es war eine außergewöhnliche Erfahrung und absolutes Neuland“, gibt der Kulturmanager zu.

Auch für das Hotel kam die verrückte Idee der Kreativschaffenden unerwartet. „Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Ich bin begeistert vom Engagement des Hoteldirektors und der überragenden Gastfreundschaft des gesamten Hauses“, schwärmt Ganter. Der Lockdown und die seit Wochen anhaltenden Beschränkungen hatten dem Hotel-Gewerbe und der Kulturbranche ein ähnliches Schicksal beschert. Deshalb habe die Kooperation eine gemeinsame Botschaft unterstrichen: „Gerade jetzt sind wir kreativ und finden gemeinsam neue – falls nötig auch ungewöhnliche – Wege, um unsere Arbeit fortzusetzen und gleichzeitig auf die anhaltend prekäre Lage aufmerksam zu machen“, so Ganter.

Außergewöhnlich für die Theatermacher war insbesondere auch der technische Aufwand und die Umstellung auf das künstlerische Neuland. „Irgendwie sind wir in diesen Tagen plötzlich zu Filmemachern geworden“, scherzt Ganter. Die Notwendigkeit, künstlerische und formelle Grenzen zu überschreiten, sei ein positiver Nebeneffekt der Krise. „Unfreiwillig haben wir uns in so vieler Hinsicht neu erfunden, das ist eine der wenigen durchweg positiven Auswirkungen der letzten Monate.“

Zur Teilnahme am Stream am 17. Juli um 20 Uhr ist eine kostenlose Registrierung notwendig: www.amata-kultur.org

Fotos zur freien Verwendung

Dennis Klein: Szene in der Park-Suite (PNG)
Hannes Gajowski: Szene im Restaurant (PNG)
Foyer: Eingangshalle des Hotels (PNG)